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Aktuelles

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Unterwegs Plastik sparen 

Verbraucherzentrale Hessen zeigt Alternativen zu Einweg-Plastik-Produkten auf 

Sich unterwegs Essen und Trinken zu holen, sorgt bisher für viel Verpackungsmüll, vor allem in der Natur. Durch eine neue EU-Verordnung ist ab dem 3. Juli für einige Einweg-Plastik-Produkte Schluss. Aber was sind die Alternativen? Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man sich außer Haus mit gutem Gewissen verpflegen kann. 

Einweg-Besteck aus Kunststoff, Styropor-Einwegboxen und -becher gehören bald der Vergangenheit an. Zwar dürfen Restbestände noch ausgegeben und abverkauft werden, langfristig müssen sich die Betriebe aber umstellen. „Das Müllproblem und die Umweltbelastung durch Essen und Trinken to-go sind damit nicht beseitigt“ sagt Wiebke Franz von der Verbraucherzentrale Hessen. Denn auch anderes Einweggeschirr und -besteck verursacht Müll und schneidet in Tests nicht gut ab. Bedenkliche Chemikalien, Ressourcen-intensive Herstellung und verminderte Recyclingfähigkeit führen häufig zu einer schlechten Umwelt-Bilanz. Die Verbraucherzentrale setzt auf Mehrwegalternativen. 

Klein und leicht – das geht immer 

Besteck aus Edelstahl ist unbedenklich, hält ewig und ist daher gegenüber Kunststoff- und Einweg-Alternativen aus Laubholz, Bagasse oder Bambus klar zu empfehlen. Eingewickelt in einem Küchenhandtuch oder im Etui kann man es immer in einer Tasche dabei haben. Besonders platzsparend ist Camping-Besteck zum Zusammenklappen, das es im Outdoorbedarf gibt. Neben Besteck lohnt sich auch ein Brotbeutel aus ungefärbten Naturfasern. Immer in der Tasche dabei, können Spontan-Einkäufe beim Bäcker umweltfreundlich eingepackt werden. 

Mit etwas Planung – eigene Behältnisse 

Wer eigene Behältnisse dabei hat, ist unterwegs stets gerüstet für Hunger oder Durst. „Wir empfehlen Gefäße aus Polypropylen oder Edelstahl. Sie sind leicht und unbedenklich zugleich“, so Franz. Glas ist ebenfalls gut geeignet, aber schwer und bruchgefährdet. Initiativen wie „Einmal ohne, bitte“ kennzeichnen mit Aufklebern Gastronomiebetriebe, die ohne weitere Nachfragen Mitgebrachtes befüllen. Auch “Refill-Stationen“ zeigen durch Aufkleber an, wo man kostenlos seine Flasche mit Wasser auffüllen kann. Auch die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Hessen sind „Refill“-Stationen. 

Mehrweg-Systeme auf dem Vormarsch 

Immer mehr Cafés, Bäckereien und Restaurants bieten Mehrweg-Behältnisse gegen einen Pfand an. Die Becher und Schüsseln sind meist aus Polypropylen, langlebig und damit die erste Wahl.

Die ebenfalls häufiger angebotenen Bio-basierten Kunststoffbecher und -schalen, beispielsweise aus Bambus oder Cellulose, können unter Umständen gesundheitsgefährdende Stoffe wie Melamin enthalten. Außerdem: Auch wenn Biokunststoffe prinzipiell recycelbar sind, werden sie noch überwiegend thermisch verwertet. 

Einweg-Alternativen – darauf kann man achten 

Bei einem Spontan-Verzehr gilt: Holz- und Bagasse-Erzeugnisse schneiden etwas besser ab als Papp-Produkte. Sie sparen Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe. Zertifikate vom Blauen Engel und FSC stehen für eine nachhaltige Herstellung. 

Sich eine Auszeit gönnen: to-stay statt to-go 

Dank niedriger Inzidenzen können wir momentan Speisen und Getränke wieder in gemütlicher Atmosphäre vor Ort genießen. Das spart Müll, Schlepperei und trägt auch sonst zum Wohlbefinden bei. Übrigens: Viele lokale Betriebe vermeiden schon Plastik-Trinkhalme. Mehrwegvarianten aus Glas und Metall sind gute Alternativen, auch für zuhause. Für Kinder eignen sich essbare Einweg-Varianten auf Getreidebasis, z. B. lange Maccheroni-Nudeln. Allerdings: Ab etwa einer Stunde in Kaltgetränken weichen sie auf und landen spätestens dann im Müll. 

Mehr Informationen auf verbraucherzentrale-hessen.de/plastiksparen 




Umwelttipps für den Alltag

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Batterien sind eine ineffiziente Energiequelle.

Empfehlenswerter ist der Gebrauch von Akkus.


 


  • Batterien meiden, wo möglich: Kaufen Sie netzbetriebene oder batteriefreie Geräte.
  • Verwenden Sie Akkus statt Batterien.
  • Kaufen Sie Batterien und Akkus ohne giftige Schwermetalle.
  • Verlängern Sie die Lebensdauer von Akkus durch „richtige“ Behandlung.
  • Entsorgen Sie Altbatterien und Altakkus sachgerecht in Sammelboxen (Handel) oder bei kommunalen Sammelstellen.
  • Entnehmen Sie vor der Rückgabe von alten Elektrogeräten Batterien und Akkus.

 

Gewusst wie

Batterien (nicht wiederaufladbar) und Akkus (wiederaufladbar) liefern – „jenseits der Steckdose“ – Strom für mobile Anwendungen. Nicht wiederaufladbare Batterien tun dies allerdings auf sehr ineffiziente Art und Weise. Denn Batterien benötigen zu ihrer Herstellung 40 bis 500mal mehr Energie, als sie bei der Nutzung später zur Verfügung stellen. Ähnlich ungünstig sieht es mit den Kosten aus: Elektrische Energie z.B. aus AA-Batterien ist mindestens 300-mal teurer als Energie aus der Steckdose (Stiftung Warentest 2010).

Netzbetriebene statt batteriebetriebene stationäre Geräte: Wenn Geräte nur stationär genutzt werden, sollten sie direkt über die Steckdose betrieben werden. Überlegen Sie daher vor einer Anschaffung, wie oft Sie Geräte wie z.B. Bohrer oder Rasierer außerhalb der Reichweite von Steckdosen benutzen werden und ob Sie dafür bereit sind, wesentliche Nachteile in Kauf zu nehmen. In der Regel sind netzbetriebene Geräte ohne Akku leistungsfähiger und kostengünstiger. Dazu halten netzbetriebene Geräte ohne Akku oft länger, da die abnehmende Akkuleistung häufig für das Lebensdauerende der Geräte verantwortlich ist.

Batteriefreie oder solare mobile Geräte: Es gibt auch mobile Geräte, die ohne Batterien auskommen (z.B. mechanische oder automatische Uhren) oder solarbetrieben sind (z.B. Solar-Taschenrechner oder Solar-Uhren). Sie erkennen diese Produkte unter anderem an der Kennzeichnung mit dem Blauen Engel und dem Hinweis „weil ohne Batterie“ oder „weil solarbetrieben und schadstoffarm“.

Akkus für mobile Geräte: Falls die technischen Voraussetzungen Ihres Gerätes eine Wahl zwischen Batterien oder Akkus erlauben, dann sind Akkus die bessere Alternative. Durch das mehrfache Wiederaufladen Ihres Akkus mildern Sie die ineffiziente Art der Energieversorgung durch Batterien. Systeme sind:

Standardbaugrößen AAA (Micro), AA (Mignon), C (Baby), D (Mono) und 1604 D (9 V Block):

  • Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH): Gute und preisgünstige Alternative zu nicht wiederaufladbaren Batterien. Ihre hohe Selbstentladungsrate von ca. 25% pro Monat beeinträchtigt jedoch den Einsatz in Geräten. Werden Geräte beispielsweise nur selten genutzt (z.B. Kinderspielzeug oder Taschenlampen), sind die Akkus oft leer, wenn man sie braucht.
  • LSD-NiMH (Low self discharge Nickel-Metallhydrid): Im Handel sind die Bezeichnungen „vorgeladene Akkus“ oder „Akkus ohne Selbstentladung“ gebräuchlich. LSD-NiMH-Akkus haben eine geringe Selbstentladung (nur ca. 4% pro Monat) bei zu NiMH-Akkus vergleichbaren Spannungen (1,2 V) und Kapazitäten (ca. 2.000 mAh für eine AA-Zelle). Sie haben somit entscheidende Vorteile gegenüber den einfachen NiMH-Akkus: Zum einen geht die geladene Energie weit weniger ungenutzt verloren, zum anderen sind sie selbst nach längerer Lagerung sofort einsatzfähig, beispielsweise bei seltener Nutzung in Taschenlampen.
  • Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd): Da das giftige Schwermetall Cadmium enthalten ist, darf dieses ältere Akkusystem für die meisten Haushaltsgeräte nicht mehr verkauft werden. Für schnurlose Werkzeuge sind NiCd-Akkus noch bis Ende 2016 erlaubt, jedoch empfehlen wir aus ökologischen Gründen, auf den Kauf von Werkzeugen mit NiCd-Akkus zu verzichten. In der Regel sind die Akkus auch erheblich schwerer und weniger leistungsfähig als die Akkus der beiden anderen erhältlichen Akku-Systeme Li-Ion oder NiMH.

 Akkupacks in Geräten:

  • Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion): Sie werden aufgrund ihrer hohen Energiedichte, hohen Leistungsfähigkeit und geringen Selbstentladung überwiegend in Geräten wie Mobiltelefonen, Laptops, Kameras, aber auch Spielekonsolen und schnurlosen Elektrowerkzeugen eingesetzt. Typisch sind auch die hohen Spannungen, je nach Ausführung im Bereich von 3,8 – 4,0 V.
  • Nickel-Metall-Hydrid- und Nickel-Cadmium-Akkus: Manche Geräte wie elektrische Zahnbürsten und ältere Akkuschrauber können Akkus dieser Typen enthalten. Häufig finden Sie eine Kennzeichnung, um welchen Akkutyp es sich handelt. Zu Vor- und Nachteile siehe oben.

Akkus pfleglich behandeln: Jedes Mal, wenn ein Akku neu aufgeladen wird, ersetzt er im Prinzip eine Batterie. Je länger die Lebensdauer eines Akkus ist, umso größer ist somit der Einspareffekt des Akkus gegenüber der Batterie. Sie können die Lebensdauer von Akkus vergrößern, indem Sie Akkus fachgerecht lagern und zum richtigen Zeitpunkt wieder laden. Dies ist abhängig von den verwendeten Akkus:

  • Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion): Der Einsatz des Akkus bei Umgebungstemperaturen größer 40° C ist nachteilig und kann den Akku unumkehrbar schädigen (z.B. Aufbewahrung des Laptops im Auto bei Hitze). Geringe Zyklentiefen (Teilzyklus) verlängern die Lebensdauer ihrer Li-Ion-Akkus. Warten Sie deshalb nicht, bis Ihr Akku vollständig leer ist (0 %). Den Ladevorgang beenden Sie bereits, soweit möglich, wenn der Akku 90% seiner Kapazität erreicht hat. Der von NiMH- und NiCd-Akkus bekannte Memory- oder Lazy-Effekt tritt bei Li-Ion-Akkus nicht mehr auf. Bei einer Nichtnutzung des Akkus ist ein Nachladen nach spätestens 6 Monaten empfehlenswert. Hinweise zum sicheren Umgang mit Li-Ion-Akkus finden Sie auf unserer Ratgeberseite zu Lithium-Ionen-Batterien.
  • Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH): Umgebungstemperaturen über 25° C verringern die Lebensdauer. Teilentladung führt zum Lazy-Effekt, d.h. die entnehmbare Kapazität verringert sich. Wir empfehlen NiMH-Akkus trotz des Lazy-Effekts nur teilweise zu entladen (geringe Zyklentiefen), da hohe Zyklentiefen – im Gegensatz zum „heilbaren“ Lazy-Effekt – die Lebensdauer verkürzen.
  • Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd): Teilentladung führt zu Memory-Effekt, d.h. die Speicherkapazität nimmt ab. Der Memory-Effekt ist durch vollständiges Entladen und Wiederaufladen umkehrbar.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/batterien-akkus#textpart-2