Warum gibt es Weihnachtbäume? Die Geschichte hinter der grünen Tradition
Warum gibt es in unserer Kultur Weihnachtsbäume? Und seit wann überhaupt? Sicher ist: Die „grünen Blätter“ des Tannenbaums waren schon in der Antike ein wesentlicher Bestandteil der jährlichen Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende. „Die immergrünen Zweige waren traditioneller Schmuck und standen für den Sieg von Leben und Licht über Tod und Dunkelheit", sagt Carole Cusack, Professorin für Religionswissenschaft an der Universität von Sydney.
Wie genau die einst heidnische Tradition zu der wurde, die wir heute kennen, ist eine lange und nicht ganz eindeutige Geschichte. Geburtstort des Weihnachtsbaums wären wegen seiner großen Berühmt- und Beliebtheit gerne gleich mehrere Länder, und es gibt auch diverse konkurrierende Geschichten, die erklären sollen, wofür der Baum steht. Auch wenn heute auf der ganzen Welt Weihnachtsbäume aufgestellt werden, ihr Ursprung geht auf Regionen mit großen Nadelwäldern zurück – insbesondere in Nordeuropa.
Der Streit um die Herkunft
Sowohl Lettland als auch Estland beanspruchen es für sich, Geburtsland des Weihnachtsbaumes zu sein. Lettland führt seine Weihnachtsbaumtraditionen zurück ins Jahr 1510, als die Bruderschaft der Schwarzhäupter, in der sich zumeist deutschstämmige Kaufleute versammelten, einen Baum durch Riga trug, ihn schmückte und später niederbrannte. Estland hingegen will früher dran gewesen sein: ein ähnlicher Akt soll sich auch in der estnischen Hauptstadt Tallinn zutragen haben – und zwar bereits 1441.
Ein Baum mit deutschen Wurzeln
Wahrscheinlicher ist es nach Angaben von Professorin Cusack, dass die Tradition vom Weihnachtsbaum, wie wir sie kennen, im 16. Jahrhundert im Elsass entstand. Heute gehört die Region bekanntermaßen zu Frankreich, damals jedoch war sie deutsches Territorium. Aus historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass 1539 im Straßburger Dom ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde – und dass es in den Jahren darauf in der gesamten Region so populär wurde, einen Baum aufzustellen, dass die Stadt Freiburg 1554 sogar verbot, an Weihnachten Nadelbäume zu fällen.
Quellen: Amy McKeever / nationalgeographic